Heumilchkäse Rand
Essbar,  Genuss

Heumilchkäse

Die Milch macht’s! Eine Spezilität für alle Käse-Liebhaber

Nicht die Schweizer haben es erfunden, sondern die Österreicher hatten den richtigen Riecher. Wie das Reinheitsgebot für Bier, gibt es seit den 2000er Jahren eine neue Qualitätsbezeichnung für Käse: Heumilchkäse.
Laib Schweizer Heumilchkäse, Ansicht von oben

Heumilch

Nur wo Heumilch als EU-Gütesiegel g.t.S. – garantiert traditionelle Spezialität – drauf steht, ist in Deutschland und Österreich auch Heumilch drin. In der Schweiz sind es AOP und IGP Siegel.

Die Kühe, Schafe und Ziegen sind im Sommer auf der Weide (häufig auf Almen) und werden im Winter ausschließlich mit Heu oder eigenen Heupellets, sogenannten „Grascobs“ versorgt. Vergorene Futtermittel wie Silage sind verboten.

Ziege auf einer Alm, Platzhirsch

Emmentaler, Alp-, Alm- und Bergkäse, Gruyère und Sbrinz​

Die naturnahe Fütterung im Jahresverlauf, mit frischen Gräsern und Kräutern im Sommer und sonnengetrocknetem Heu im Winter, spiegelt sich in der Qualität der Milch wieder. Heumilch, die derzeit nur rund drei Prozent der in der EU produzierten Milch (aber schon 15 Prozent in Österreich) ausmacht, hat einen höheren Gehalt an Calcium, Vitamin E und D. Mit natürlichen Antioxidanten wie ß-Carotin und einer optimalen Zusammensetzung von Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren ist sie hervorragend zum Käsen geeignet.

Heumilchkäse angeschnitten

Diese Rohmilchkäse sind immer aus Heumilch, müssen es sein. Einige tragen zusätzlich das EU oder Schweizer Herkunftssiegel für geschützten Ursprung: Tiroler, Allgäuer, Appenzeller und Vorarlberger Bergkäse so wie die vielen Alp- und Almkäse.

Ob „Sternschnuppe“, „Mondschein“ oder „Blütenzauber“, Heumilchkäse tragen schon lange nicht mehr nur ihre Herkunft im Name. Und werden mit Bockshornkleesamen, Kräutern und Nüssen zusätzlich aromatisiert und auch optisch aufgehübscht.

Schweizer Käseauswahl auf einem Holzbrett angerichtet

Die Schweizer machen es natürlich mal wieder ein wenig anders: jede Region hat andere Käse. Der Käse wird nur in den Sommermonaten beim „Sömmern“ traditionell auf der Alp hergestellt. Das kann ein zweijähriger Hobelkäse werden oder ein 6 Wochen alter, halbharter „Mutschli“ – der kleinste Schweizer Alpkäse.

Schweizer Alpkäse