
Salzburger Bauernherbst
25 Jahre Bauernherbst – auf Sparflamme
Gelb-rot leuchtende Kürbisse an den Straßenrändern, duftende Schwammerl in den Körben, lärmende Vogelschwärme, die zum Abflug rufen – der Herbst hält Einzug. Rund um den Fuschlsee stolpert frau zusätzlich über kleine Gruppen bizarrer Strohmänner, – Frauen, -Viecher. Es ist Bauernherbst im Salzburger Land und damit traditionell Zeit des Tanzens, Feierns, Schmausens. Doch 2020 locken die Strohleute vergebens – die Veranstaltungen sind abgesagt. Und das zum 25. Jubiläum.
Bilder aus und mit Stroh
„Strohköpfe“, „Strohmänner“, „Strohfeuer“… keines dieser Wortbilder ist positiv besetzt. Und dennoch machen diese Figuren gute Laune und locken nach weiteren zu suchen.
Denn anders als bei der deutschen“ fünften Jahreszeit“ – dem Karneval – muss man in der Fuschlseeregion schon selbst rumreisen, um sie alle zu finden. Dafür fliegen einem aber auch keine Kamelle um die Ohren, die Dichte an angetrunkenen Feierwütigen ist dünn, es ist insgesamt ruhig und entspannt. Und das nicht nur, weil der Bauernherbst auf seine geselligen Highlights mit Musik und Tanz verzichtet. Hier in der Region rund um den Fuschlsee ist eh etwas mehr Ruhe.
Bauernherbst
Im ganzen Salzburger Land gibt es rund 72 sogenannte „Bauernherbst-Orte“ und in der Zeit von Mitte August bis Allerheiligen über 2.000 Veranstaltungen. Also normalerweise. Anneliese Ebner, Ortsbäuerin in Faistenau, freut sich auf 2021. Dann wird das Jubiläum nachgeholt – und endlich richtig“Aufgetanzt im Bauernherbst!“ Und da werden ganz sicher nicht nur Figuren aus den letzten Jahren recycelt, aufgepeppt und coronasicher ausgestattet.
Ebner vermisst nicht nur das alljährliche Treffen der Bauern und Bäuerinnen, der Landjugend und aller anderen Vereine, bei dem Mitte August gemeinsam gewerkelt wird. Auch die bunten Kräutergirlanden und Heukränze an den Laternen, ja das herausgeputzte, festliche Ortsbild fehlen ja heuer.
Mein Dank geht an Anneliese Ebner, die mir Einblick in die Fertigung der Strohfiguren (die tragende Rolle ihres Mannes, der als Schlosser die Gestelle der Viecher fertigt) und die Bedeutung des Bauernherbsts für die Faistenauer gegeben hat.
Text & Fotos: Anne Webert
Transparenz: Die Reise in die Fuschlseeregion wurde durch den Tourismusverband Fuschlseeregion* und Roswitha Winkler unterstützt.
